„Das liegt mir am Herzen …“

An vier Tagen im November nahm die JM042 aus der Ausbildungsvorbereitung am Workshop „Ist doch Ehrensache – Jugendliche im Gespräch mit Menschen, die sich engagieren“ des Trägers EvaMigrA e. V. teil.

Hier bekamen die Schüler:innen Einblicke in die verschiedenen Einsatzbereiche Freiwilliger und erfuhren, wie wichtig und erfolgreich deren Einsatz für ein gutes Funktionieren unserer Gesellschaft ist.   

Unter der Anleitung des Pädagogen Saeeid Dastmalchian von EvaMigrA e. V. und dem technischen Assistenten, Mika, entwickelten die Schüler:innen eigene Interviewfragen, um anschließend mit professioneller Filmausrüstung kleine Clips zu produzieren, um darauf aufmerksam zu machen, welche große Bedeutung freiwilliges Engagement für unsere Gesellschaft hat.

Teamgeist und Kommunikationsfähigkeit spielten bei ihrer Film-Arbeit eine besonders wichtige Rolle, da jedes Klassenmitglied zunächst eine eigene Aufgabe bekam, die schließlich zu einem wirkungsvollen Gesamtergebnis beitragen sollte. Auch das Durchhaltevermögen der Schüler:innen war gefragt, da die Szenen teilweise mehrmals wiederholt werden mussten, bis sie "im Kasten" waren.

Beeindruckt waren alle von den Interview-Gästen, die den Schüler:innen geduldig Rede und Antwort standen. Denn ebenso wie sie, hatten alle Gäste einen biographischen Bezug zu Migration und zeigten den Schüler:innen, dass noch nicht perfekte Sprachkenntnisse kein Hindernis sind, um sich für andere Menschen einzusetzen – Motivation und Freude am Engagement zählen!

Im Interview mit Nicolas Mounmouni, dem Gründer und Vorstandsmitglied des Vereins Ossara e. V., gegründet 2017, stellten die Schüler:innen folgende Fragen:

 

Was bedeutet Dir gesellschaftliches Engagement?

Gesellschaftliches Engagement bedeutet mir sehr viel, denn ich finde, man kann nicht alles hauptamtlich in seinem Beruf erledigen. Deswegen braucht es Menschen, die sich entweder in ihrer Freizeit engagieren oder, weil sie sagen, ich möchte mich für etwas engagieren, wo wir die Herausforderungen alle gemeinsam meistern.

Wie bist Du zum Ehrenamt gekommen?

2017 habe ich gedacht, es kann nicht sein, dass wir so viele Chancen vergeben. Wir müssen uns organisieren und gemeinsam etwas bewegen. Und dann haben wir einen Verein gegründet, der seit dem für Bildung und Gesundheit sehr aktiv ist – sowohl im Ausland als auch in Hamburg.

Hat die ehrenamtliche Tätigkeit Dich als Mensch verändert?

Ja, meine ehrenamtliche Tätigkeit hat mich definitiv verändert, sowohl auf der beruflichen Ebene als auch auf der menschlichen Ebene. Ich habe in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit auch verschiedene Kompetenzen entwickelt. Wenn man so einen Verein gründet, dann muss man lernen, mit dem „Papierkrieg“ umzugehen, mit Finanzen umzugehen, mit Geldern umzugehen. Man muss auch lernen, vor Menschen zu sprechen und das Organisieren! Das sind Sachen, die ich nicht im Studium gelernt habe, aber grundlegende Voraussetzungen für die Arbeit sind. In meinem Beruf fragt mich mein Chef schon mal: “Hä, woher kannst Du das? Wo hast Du das gelernt?“ Und ich antworte: „Das kommt von meinem Ehrenamt.“

Andererseits hatte ich schon als Kind Träume. Im Rahmen meiner ehrenamtlichen Tätigkeit konnte ich sie realisieren. Da fühle ich mich total zufrieden und ausgeglichen, kann gut schlafen und denke: Ich hab auch etwas für die Menschheit gemacht.

Welche Voraussetzungen muss man für ein Ehrenamt mitbringen?

Ich würde sagen, man braucht Ausdauer, aber es gibt verschiedene Formen, sich für etwas zu engagieren. Entscheidend ist, dass man bei der Sache bleibt, für die man sich entschieden hat – ob es nun 1 Stunde oder 30 Minuten in der Woche sind. Wichtig ist, dass man sich sagt: Das liegt mir am Herzen, ich mache das im Rahmen der wenigen Zeit, die ich habe.

Was ist Dein Lebensmotto?

Ja, mein Lebensmotto ist ganz einfach: Leben und leben lassen J

Herr Mounmouni, vielen Dank für das Gespräch!

 

Wer neugierig geworden ist, findet auf youtube unter dem Stichwort " Ist doch Ehrensache BS28" mehr Informationen zu dem Projekt und kann sich die Clips ansehen, die an der Beruflichen Schule City Nord entstanden sind!